Unsere Gast-Autorin Kiki und ihr Sohn Lenny (2) haben gerade ein neues Lieblings-Kinderbuch: Das Farbenmonster. Mal rosa, mal rot, mal tiefschwarz: Dieses Monster wechselt die Farben und versteht die Welt nicht mehr. Es muss lernen seine Gefühle zu sortieren… Hm, das kommt einer Mama mit Kleinkind in der Trotz-Phase irgendwie bekannt vor, oder? Lies hier nach, warum das Buch vielleicht auch bei euch ein bisschen Ruhe ins Gefühlschaos bringen kann.

Darum geht’s in Das Farbenmonster

Das Farbenmonster ist eigentlich gar ein Monster, sondern ein niedliches Tierchen, das morgens nach dem Aufwachen ganz durcheinander ist. Was ist nur los mit ihm? Seine Gefühle sind ein einziges Durcheinander, es fühlt sich launisch und verwirrt und ganz komisch. Wut, Angst, Freude oder Traurigkeit sind ganz normal und wichtig – aber häufig geht es einem besser, wenn man überhaupt weiß, was los ist. Es wird Zeit, zu sortieren. Denn auch Gefühle sind gerne geordnet, genauso wie Farben. Als erstes kümmert sich das Farbenmonster um seine Fröhlichkeit, die ist gelb wie die Sonne und strahlt wie die Sterne. Wenn man froh ist, lacht und tanzt man. Ist man traurig, will man gerne alleine sein, und hat zu gar nichts Lust. Ganz anders geht es dem Monster, wenn es wütend ist – dann ist alles tobend rot und wild wie das Feuer – und diese Flammen sind verdammt schwer zu löschen. Wutgeladen könnte man explodieren, anders fühlt es sich an, wenn die schwarze Angst ihre Hände ausstreckt und man sich klein und unbedeutend vorkommt. Welche Wohltat, als das Monster dann beginnt die Gelassenheit zu sortieren. Das Monster hat nun seine ganzen Gefühle geordnet und seine Laune wieder hergestellt. Alles soweit gut, doch was ist denn jetzt schon wieder los mit seinen Gefühlen? Plötzlich ist alles rosa und Herzen fliegen umher…???

Kiki sagt:

Gefühle zu verstehen und zu benennen fällt auch Erwachsenen oft schwer – jedenfalls mir. Und
woher sollen die Kleinen es dann können? Das Farbenmonster schafft es auf jeden Fall die Gefühle super zu umschreiben und farblich zu sortieren. Freude ist für mich auf jeden Fall auch Gelb und die Wut rot – da kann ich mich richtig in das Monster reinversetzen. So schafft es das Monster Gefühle zu personalisieren und so auch an- und aussprechbar zu machen. Ob mein Zweijähriger, dass auch schon so kann, wage ich zu bezweifeln, aber er ist auf jeden Fall ein großer Fan von den wunderschönen Pop-up Bildern der katalanischen Künstlerin Anna Llenas. Und vielleicht hilft es ihm ja doch irgendwann mal, seine Gefühle zu sortieren. Wut kennen wir hier nämlich auch schon ganzgut. Mir gefällt das Buch sehr gut und ich schaue es schon lange immer wieder mit Lenny an. Manchmal ist es nur schwierig, die kleinen Händchen von den tollen Pop-up Bildern fernzuhalten, die so gerne mal fest daran ziehen würden. Aber dann kann man gleich an das Gefühl „Wut“ anknüpfen.

Lenny sagt:

Am schönsten ist es, wenn das Monster entspannt in der Hängematte liegt, da würde ich auch gerne mal mitschaukeln. Nicht so schön finde ich das Bild, von der Angst. Dieser dunkle Wald in dem das Monster steht, da muss ich immer gleich weiterblättern. Ich würde gerne mal richtig mit dem Monster spielen, aber Mama sagt, dann geht es kaputt, weil es aus Papier ist. Das finde ich ein bisschen doof.

Details zu „Das Farbenmonster“:

Das Farbenmonster von Anna Llenas ist im Christopherus Verlag erschienen, kostet 19,95 Euro und ist für Kinder ab drei Jahre. Wir schauen es aber schon viel länger an, mit steigender Begeisterung. Eigentlich ist es alterslos, denn die Gefühle bleiben ja die gleichen! Das Buch erschien 2012 das erste Mal mit dem Originaltitel: „El monstre de Colors“. Das Buch der katalanischen Kunsttherapeutin ist ein internationaler Erfolg. Mittlerweile gibt es auch die Fortsetzung „Das Farbenmonster geht in den Kindergarten“.

 

Wertung: 4 von 5 Füchsen

 

 

 

Noch mehr Buch-Tipps? Wem „Das Farbenmonster“ gefällt, der mag sicher auch: „Eins Zwei Drei Vampir“ oder „Der Wal nimmt ein Bad„.

familiefuchs

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