Wer einmal ein Bild von Jutta Bauer gesehen hat, erkennt ihre Bilder immer wieder. Und so ist auch Königin Malwida aus „Die Königin der Farben“ unverkennbar aus der Hand der Hamburger Illustratorin, die es schafft mit nur wenigen Zeichenstrichen einen Charakter zu formen. Dass Jutta Bauer auch eine echte Geschichtenerzählerin ist, beweist sie einmal mehr mit diesem Kinderbuch.

Mama Fuchs liebt „Die Königin der Farben“ nicht nur wegen der wundervollen, ja, gar leidenschaftlichen Geschichte, sondern hat noch einen weiteren Grund, warum das Buch jetzt immer in der Handtasche dabei ist.

Darum geht’s in „Die Königin der Farben“

Malwida ist die Königin im Land der Farben. Sie spielt mit ihren Untertanen, den Farben. Sie reitet auf dem Rot, schwelgt im Blau und genießt die Wärme des Gelbs. Bis das Gelb zickig wird. Königin Malwida hat einen mindestens ebenso starken Charakter wie das Gelb und so geraten die beiden in einen gewaltigen Streit, ein Streit, der richtig böse endet. Denn: Je mehr Malwida und das Gelb streiten, umso grauer wird es. Die Farben verschwinden und Malwida landet in der Tristesse. Sie ist wütend, traurig und dann fühlt sie gar nichts mehr. Schließlich kullert der Königin eine Träne übers Gesicht.

Eine Träne nach der nächsten färben ihre Welt wieder bunt. Die Farben kehren zurück; Malwida ist unfassbar glücklich, sie tanzt, sie springt, sie genießt. Voller Leidenschaft gibt sie sich dem bunten Farbenmeer hin. Und ganz am Schluss fordert Jutta Bauer ihre kleinen Leser auf sich auf einer Seite farblich auszutoben. Wie schön ist das denn bitte?

Mama Fuchs sagt: Als ich das erste Buch von Jutta Bauer in den Händen hielt, war ich ein bisschen überrascht. Schon als Schulkind las ich die „Brigitte“, die meine Oma immer gekauft hatte und hatte mich immer sehr über die Illustrationen gefreut. Umso schöner war die Wiederentdeckung der Jutta Bauer. Es ist wirklich erstaunlich wie es die Illustratoren mit einer scheinbar einfachen Zeichnung schafft, so viele Emotionen zu transportieren. Ein Blick in Malwidas Gesicht und ich meine sie kennen: starrsinnig, brodelnd, unruhig, selbstbewusst, quirlig, Freiheitsliebend, eine, die auf jeden ein „Female Future Force“-T-Shirt trägt und die erst einmal in einem Tal landen muss, um näher bei sich selbst zu sein. Die Geschichte erschien mir zunächst fast etwas zu erwachsen, aber glücklicherweise haben mich meine Kinder eines besseren belehrt (vgl. Valentinas Kommentar).

Und noch etwas: Ich hatte das Buch in der Minimax-Ausgabe vom Beltz-Verlag bestellt. Das Buch ist leicht und dünn, klein, aber nicht so klein wie Pixi-Bücher, dass der Lesespaß verloren geht. Und so habe ich das Buch ziemlich oft in meiner Handtasche dabei.

Valentina sagt: Malwida ist fast ein bisschen wie ich – sie liebt das Leben und kann ziemlich bockig sein. Kein Wunder, dass es zu Streit mit dem Gelb kommt. Auch ich streite mich oft mit meiner Schwester Fritzi. Ich kenne es, wenn alles grau um mich herum wird. Dann bin ich traurig und sehe keinen Ausweg aus meiner miesen Situation. Ich weine dann auch und irgendwann geht’s halt wieder und ich bin fröhlich und kann das Leben wieder rundherum genießen. Es ist schön für mich zu sehen, dass ich nicht die einzige bin, die mies gelaunt im grauen Tal gefangen ist… Was tpll war: Die letzte Seite des Buchs war frei für Malwida-Kritzeleien von mir selbst. Endlich mal ein Buch, in das ich wirklich reinmalen durfte.

Details zu „Die Königin der Farben“

Das Buch erschien 2017 mit der Empfehlung für Kinder ab 5 Jahren. Wir haben es schon eher gelesen und ich bin mir sicher, dass ein Kind in jedem Alter etwas anderes für sich entdeckt. Ich beziehe mich auf die Minimax-Ausgabe vom Beltz-Verlag für 6,95 Euro. Wer noch viiiieeeel mehr über Jutta Bauer erfahren möchte und wissen will, warum die Autorin für „Die Königin der Farben“ bei ihrem Verlag regelrecht kämpfen musste, liest am besten unser exklusives Interview mit Jutta Bauer.

Unsere Wertung: 5 von 5 Füchsen

Noch ein Hinweis: Das Buch haben wir selbst gekauft. Es handelt sich hier nicht um Werbung, sondern um eine unabhängige Buchbesprechung.

Noch ein Kinderbuch-Tipp? Was suchst Du denn gerade? Eine süße, kleine Geschichte für 2-Jährige wie „So weit oben“ oder vielleicht ein absolut besonderes Buch wie „Der Boxer und die Prinzessin„?

Bilder: Beltz und Gelberg, 2017, Jutta Bauer