Wer hat den Lebkuchen stibitzt?

Der Weihnachtsmann rast auf dem Schlitten quer über den Himmel, das Christkind singt mit goldenen Locken die üblichen Lieder, geschäftige Wichtel packen Geschenke im Akkord: Weihnachtsbücher für Kinder stecken voller Kitsch und Klischees. Maria Stalder hat mit „Wer hat den Lebkuchen stibitzt?“ ein Buch geschrieben, das uns die andere Seite von Weihnachten zeigt. Wir tauchen ein in einen ruhigen Wald voller Sinneseindrücke. Lebkuchenduft liegt in der Luft, der Schnee fällt leise und im Fuchsbau ist es wohlig warm. Und am Ende geht es um das, für das Weihnachten wirklich stehen sollte…

Darum geht es in „Wer hat den Lebkuchen stibitzt?“

Arne backt Lebkuchen. Ein Fuchs ist angetan von den verlockenden Düften und folgt dem Geruch. Am offenen Fensterbrett von Arnes Hütte entdeckt der Fuchs die frisch gebackenen Leckereien, dabei fällt das Backblech zu Boden. Arne ist später verwundert über die Spuren im Schnee. Der Fuchs hingegen genießt heimlich seine Beute:

Auf dem Dach kaut und schmatzt der glückliche Dieb.
Noch nie hat er etwas so Gutes gefressen.
Es schmeckt nach Wald und nach Honig,
nach Holz und nach Zimt und nach Glück.

Arne backt ein weiteres Blech, diesmal mit einem Lebkuchen mehr. Unbemerkt mopst sich der Fuchs einen weiteren. Schließlich holt der Nikolaus bei Arne die Lebkuchen ab. Arne schämt sich, weil ein Lebkuchen fehlt, er meint, er hätte sich verzählt und gibt seinen eigenen ab. Der Fuchs lauscht dem Gespräch und bereut seinen Diebstahl. Er möchte sich entschuldigen und verfolgt Arne, der mit einem großen Sack in den Wald geht, um dort Heu und Knabbereien an die anderen Tiere zu verteilen.

Nur der Fuchs wagt sich nicht näher.

Am nächsten Morgen ruht sich Arne auf der Bank aus und genießt die winterlichen Sonnenstrahlen. Der Fuchs schmiegt sich sanft an ihn und wärmt seine Füße.

Nicht so schlimm, frecher Fuchs. Nächstes Jahr back ich drei Extralebkuchen – zwei für dich und einen für mich.

mama Fuchs HellaMama Fuchs sagt: Ein Weihnachtsbuch, wie es sein sollte. Die reduzierten Farben vermitteln Klarheit und Wärme. Auf jeder Seite ist ein großes Bild ohne viele Details. Wir können uns ganz in Ruhe auf die kleine, wundervolle Geschichte konzentrieren. Am Ende geht es ums Teilen, um Nächstenliebe, um Vergebung. Ein wirklich herrliches Weihnachtsbuch, das ohne Rentiere, Schlitten und dicken Geschenkpaketen auskommt.

Fritzi FuchsFritzi sagt: Schaut mal dem Fuchs ins Gesicht. Sehr ihr das? Er wirkt so lieb, so sanft und auch so frech. Am liebsten mag ich das Bild, wenn Arne die Äpfel, Möhren und Nüsse an die anderen Tiere verteilt. Alle kommen und freuen sich so. Wie schade, dass der Fuchs nicht dabei sein kann.

Details zu „Wer hat den Lebkuchen stibitzt?“

Das Bilderbuch von Maria Stalder ist 2017 bei atlantis erschienen. Es kostet 14,95 Euro und wird für Kinder von 4-6 Jahren empfohlen. Für unsere knapp dreijährigen Zwillinge hat das Buch wunderbar gepasst. Toll auch als Geschenk für Weihnachten.

Da das Buch freundlicherweise ein Rezensionsexemplar von atlantis war, verzichten wir auf eine Wertung.

Tipp: Wer dieses Buch mag, wird sicher auch ein Fan von Stummel – ein Hasenkind wird groß

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